Artillerie-Gruppe

Artilleriegruppe


Geschichte der Artilleriegruppe

Zur Bereicherung des Schützenwesens unternahmen die Schützenbrüder Günter Huppertz, Rudolf Tecklenborg und Ferdi Lunemann im Jahre 1966 den Versuch eine Artilleriegruppe des Bürger-Schützenverein e.V. zu gründen. Aus den anfänglich drei Schützen gesellten sich durch Mundpropaganda schnell die Schützenbrüden Karl Fleige, Berni Brümmer und Josef Günnewig dazu. Zum Standortquartier wurde das Bürgerhaus Möllenbrink ausgewählt. 
 
Nach langen schwierigen Verhandlungen mit dem damaligen Vorstand der Bürgerschützen über das Für und Wider dieser Truppe wurde doch schließlich grünes Licht gegeben. Hierbei sollte der damalige 1. Vorsitzende Franz-Josef Grube nicht unerwähnt bleiben. F.-J. Grube war es auch, der den Antrag dieser sechs Schützenbrüder von Anfang an immer positiv und tatkräftig unterstützte, was dann auch zur Gründung der Artilleriegruppe führte und der Bau einer eigenen Kanone ließ nicht lange auf sich warten. Nach vierwöchiger harter Arbeit, mit Fleischwurst und Bier unterstützt, präsentierten die 6 Schützenbrüder eine Kanone mit elektrischer Zündanlage zum Entzünden von Gasgemisch (Acetylen und Sauerstoff). 
 
Der erste öffentliche Auftritt lies auch nicht lange auf sich warten, denn schon zur Nachfeier des Bürgerschützenfestes 1966, unter der Regentschaft von Fritz Thiemann und Alwine Crämer, wurden auf dem Zechenvorplatz zum Gaudi aller Schützen und Zuschauer aus der Kanone Bonbons in die Zuschauermenge geschossen. Während des Umzuges wurde die Kanone noch von einem geliehenen Jeep gezogen und der Wunsch nach einem eigenen Mannschaftswagen wurde auf der Nachfeier laut. Bei der darauffolgenden Zusammenkunft der Artilleristen kam ein konkreter Vorschlag auf den Tisch und in den kommenden Wochen wurde ein VW-Kastenwagen umgebaut. Das Dach wurde abgetrennt, die Türen und die Frontscheibe ausgebaut und auf der Ladefläche wurden Sitzbänke montiert, so dass 9 Artilleristen Platz hatten. Abschließend wurde das „neue“ Fahrzeug noch in Natogrün lackiert. Als Dank für die gelungene Arbeit bekamen die Artilleristen vom 1. Vorsitzenden F.J. Grube Magnetschilder mit der Aufschrift „08-15 Bürger-Schützenverein Werne e.V. von 1653“ geschenkt. 
 
Im darauffolgenden Schützenfestjahr 1968 waren die Artilleristen mit ihrer Kanone schon ein fester Bestandteil des Schützenfestes. 
 
Das Schützenfest im Jahre 1970 wurde aus Sicht der Artillerie ein erneuter Höhepunkt, denn die Ehefrau des Artilleriechefs Rudi Tecklenborg wurde an der Seite von Josef Steinkuhl zur Königin erkoren. 
 
Eine erneute Herausforderung wurde im Jahr 1973 zur Rathausfestwoche an die Artilleristen gestellt. Eine neue Kanone mit Protze, die von zwei Pferden gezogen werden sollte, wurde geplant und gebaut. Pünktlich zur Rathausfestwoche präsentierten die Artilleristen ihre neue Kanone mit Protze. die von zwei Pferden gezogen wurde. Selbst präsentierten sie sich in historischen Landsknecht-Uniformen. Eine Augenweide für die zahlreichen Zuschauer an den Straßenrändern, die dieses durch riesigen Applaus kundtaten. 
 
1974 wurde eine Standarte von der Artillerie angeschafft und im Herbst sollten die Artilleristen auf Wunsch von Bürgermeister F.-J. Grube an einer politischen Demonstration zur Gebietsreform in Borghorst teilnehmen. Werne sollte vom Kreis Lüdinghausen / Regierungsbezirk Münster abgetrennt und dem Kreis Unna / Regierungsbezirk Arnsberg zugeordnet werden. Aber auch die Werner Artilleristen mit ihrer Kanone konnten diese kommunale Neugliederung nicht verhindern. 
 
Zum 325-jährigen Bestehen des Bürger-Schützenverein Werne im Jahr 1978 wurde der Festumzug durch historische Uniformen bereichert. Die Artilleristen trugen historische Feldjäger-Uniformen, sahen aber aus wie Wilddiebe. 
 
Das Schützenfest im Jahr 1982 war wohl bis zum heutigen Tage der Höhepunkt der Artilleristen. Das Gründungsmitglied Ferdi Lunemann schoss mit dem 465. Schuss den Rest des Vogels der Bürgerschützen ab und war somit König der Bürgerschützen. Zur Mitregentin erkor er sich die Frau des Artilleristen und Gründungsmitgliedes Karl Fleige, Anni Fleige, zur Königin. 
 
Das 25-jährige Bestehen der Artilleriegruppe wurde im Jahr 1991 in Brilon-Wald im Jagdhaus Schellhorn gefeiert. 
 
1995 verloren die Artilleristen durch die Schließung des Bürgerhauses Möllenbrink auch ihr Standortquartier. Als neues Standortquartier der Artillerie wurde das Hotel Baumhove am Markt gewählt. Hier treffen sie sich bis zum heutigen Tag jeden letzten Sonntag im Monat in der Zeit von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr zum Erfahrungs- und Ideenaustausch. 
 
Im Jahr 2000 zum Jubiläumsschützenfest der Schützengilde Werne präsentierten die Artilleristen erneut die historische Kanone mit Protze. Von zwei Pferden gezogen führten sie den Umzug aller Schützenvereine aus Werne und den Gästen aus Kyritz an. Beim Schützenfest der Kurfürstlich-Privilegierte-Schützengilde von Kyritz 1580 e.V. nahm eine Abordnung der Artilleristen teil und knüpften erste Kontakte zu den Kyritzer Artilleristen.   
 
 
Zur Zeit gehören folgende Mitglieder der Artilleriegruppe an: 
 
Karl Fleige, Heinrich Schroer, Josef Willing, Erich Wiewel, Norbert Beische, Heinz Spermann, Udo Döhmann, Siegfried Baumhove, Karlheinz Marckhoff, Hugo Bömken, Dr. Frank Hofmann, Bernd Wleklinski, Christoph Wiewel, Stephan Spermann, Sven Marckhoff, Dirk Möllmann, Peter Budde, Tobias Cortner und Thomas Schöpper. 
Seit dem 25. Mai 2013 wurden auf Grund ihrer langjährigen Verdienste in der Artillerie; Karl Fleige, Heinrich Schröer und Josef Willing zu Ehrenmitliedern ernannt. 
 
Es verstarben aus der Artilleriegruppe Heinz-Hermann Siesmann, Ernst Wenner, Bernhard Brümmer, Heinz Spermann sen, Josef Steinkuhl sen., unser Ehrenmitglied und Namensgeberin der Kanonen: Josefa Möllenbrink-Frie und unser Gründungs.- Ehrenmitglied Karl Fleige. Wir werden diesen Artilleristen und dieser Artilleristin stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Der Artillerist im Bürger-Schützenverein Werne
1. Verhaltensregel
Der Artillerist ist elegant und stilsicher in Auftreten und Umgangsformen.
 
Was heißt das konkret?
Der Artillerist achtet penibel auf Reinlichkeit. Eine makellose Garderobe (Uniform) ist für ihn selbstverständlich. Höflichkeit und eine herzliche Ausstrahlung sind seine schönste Zier.
 
Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel:
Nach dem Toilettengang wäscht man sich wie gewohnt die Hände. Leider stellt man erst jetzt fest, dass kein frisches Handtuch zur Verfügung steht. Der Artillerist löst die entstandene, peinliche Situation souverän durch eine einnehmende Geste. Freundliches Schulterklopfen oder eine herzliche Umarmung sorgen für gute Stimmung und trockene Hände.
 
2. Verhaltensregel
Der Artillerist nimmt sich nicht so wichtig.
 
Was heißt das konkret?
Der Artillerist hat die Bescheidenheit als Tugend von Königen und Kaiser – Renommiergehabe und Angeberei hingegen als Ausdruck mangelnder Souveränität. Deshalb spielt sich der Artillerist nie in den Vordergrund.
 
Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel:
Ein Betrunkener prahlt mit seinen unwiderstehlichen Fähigkeiten bei …sagen wir bei den Frauen.
Statt sich angewidert abzuwenden, lobt der Artillerist den Betrunkenen für seinen außergewöhnlichen Ideenreichtum und seinen goldigen Humor. Perfide Psychologie dabei: Nichts ist irritierender für ein schwaches Selbstbewusstsein als ein unerwartetes Lob.
 
3. Verhaltensregel
Der Artillerist verhält sich gegenüber Frauen stets galant und zuvorkommend.
 
Was heißt das konkret?
Ein Artillerist baggert keine Frauen an – nein, er lässt sie dahinschmelzen. Sein Charme ist stets hinreißend; sein Witz voll Esprit.
 
Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel:
Das ist Euch sicher allen schon passiert: Die knisternde Erotik des Augenblicks; Zwei Augenpaare treffen sich und ihr wisst schlagartig: Diese Frau will mehr. Mit einer beiläufigen Geste treibt ihr sie fast zur Raserei - … und dann geht ihr gefälligst mit Eurer Suffrinette nach Hause.
 
4. Verhaltensregel
Der Artillerist feiert Schützenfest, weil es Spaß macht.
 
Was heißt das konkret?
Der Artillerist macht sich an Schützenfesttagen zum humorvollen Schützenbruder. Der erste Grund zu lachen besteht für ihn also darin, über sich selbst zu lachen. Humorlosigkeit begegnet der Artillerist unerschrocken. Sein ausgeprägter Sinn für das Groteske ist ein Bollwerk gegen Langeweile und Dummheit.
 
Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel:
Immer wieder hat man es ja mit Leuten zu tun, die zum Lachen in den Keller gehen. Der Artillerist löst das Problem elegant und schnell, indem er einfach die Party in den Keller verlegt.
 
Feuer frei!
Artilleriegruppe






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